lettera settembre 2014

Der Sommer ist bald vorbei. Zeit, zurück zu schauen.

Das Jahr begann mit einem milden Winter und sehr viel Niederschlag in den Monaten Dezember 2013 bis Februar 2014 (fast zwanzigmal mehr als 2012; insgesamt knapp 900! mm). Darauf folgten sonnige Monate März bis Mai mit weniger Niederschlag als üblich. So hatten die Reben Ende Mai gegenüber einem normalen Jahr rund 10 Tage Vorsprung.

Juni, Juli und August waren 2012 und 2013 recht trocken (in drei Monaten rund 300 mm Niederschlag) und sonnig (rund 480 – 500 kWH/m2). Der Juni 2014 mochte da mit 125 mm Niederschlag und 151 kWH/m2 Sonne (beides etwa wie 2012) einigermassen mithalten. Komplett daneben gerieten die Monate Juli und vor allem der August 2014. 2014 gab es in diesen beiden Monaten rund 30 % weniger Sonne und rund 140 % mehr Niederschlag! Kumuliert hatten wir so bis Ende August bereits mehr Niederschlag als das ganze Jahr 2012.

Für meine Neupflanzungen war dieses Wetter ideal. Kein Trockenstress und die eingebauten Drainagen konnten sich bereits bewähren. Das freut mich – aber auch die Rehfamilie und der Hirsch, die sich ab und zu an den Jungpflanzen verpflegen, haben Spass an der wüchsigen Vegetation.

Anders sieht es für die im Ertrag stehenden Reben aus. Den Versuch, dieses Jahr mit biologischem Pflanzenschutz Rebbau zu betreiben, musste ich nach der Blüte aufgeben. Peronospora (falscher Mehltau) und Oidium (echter Mehltau) konnten so dann doch noch einigermassen im Griff gehalten werden. Eine Freude in dieser Beziehung ist die neue Cavezze-Parzelle, die mit den interspezifischen Sorten Maréchal Foch, Chambourcin und etwas Cabernet Jura bepflanzt sind. Diesen PIWI-Rebsorten konnte der Mehltau trotz nasser Witterung nichts anhaben.

Das Rebenwachstum war das ganze Jahr hindurch enorm und so war ich über jede Hilfe beim Einschlaufen, bei der Blattarbeit, dem Auslauben, Gipfeln und Entfruchten sehr dankbar. Jetzt ist September und ich freue mich mit den Trauben über jeden sonnigen Tag. Denn schon bald steht die Lese an.

Die Reife des Merlot liegt zwischen den beiden Vorjahren (etwas nach 2012 aber vor 2013). Das ist auch beim Gewürztraminer so, dagegen ist der Completer klar hinter den Vorjahren zurück.

Zwei erfreuliche Nachrichten dürfen zum Schluss nicht fehlen.

Vor rund drei Wochen erhielt ich die Meldung, dass meine beiden Merlot 2011 an der diesjährigen Expovina mit einem Silberdiplom ausgezeichnet wurden. Bei der schwierigen räumlichen Situation, mit der ich hier keltern muss, ist das umso höher zu bewerten. Aber das soll ja nun ein Ende haben – dafür sorgte die zweite erfreuliche Nachricht: Vor zwei Wochen erhielt ich endlich die Bewilligung zum Um- und Ausbau des Kellers und der Wohnhauses.

Nun steht die Lese an. Vorher werden noch der Bianco 2013 und eine erste Serie Merlot 2012 abgefüllt. Beide Weine haben sich wieder sehr schön entwickelt. Speziell freuen darf man sich auf die erste „normale“ Ernte des weissen „TRE“, einer Cuvée aus Gewürztraminer, Completer und etwas Merlot.

Ich freue mich auf eure Besuche hier in Sessa, auf eure Bestellungen oder einfach einen Gruss aus dem Norden.

Herzlich, Beat Bachmann

erstellt am: 02.01.2016 | um 19:36 | von: aurelio | Kategorie(n): News

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